Wer gibt hier den Ton an?

Schüler:innen als Gestalter.innen ihres Musikunterrichts

Als zwar nicht Neues, aber hoch aktuelles Querschnittsthema in der Lehramtsausbildung wie in der Schulpraxis gilt das der Demokratiebildung. Jedes Schul- und Studienfach sollte seiner gesellschaftlichen Verantwortung gewahr werden, die Entwicklung zu mündigen, kritischen und demokratischen Bürger:innen zu ermöglichen, die an kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen partizipieren und diese mitgestalten können. 

Als Leitgedanke eines demokratiebildenden Musikunterrichts kann dabei gelten, Schüler:innen zur Teilnahme an verschiedenen musikalischen Praxen zu befähigen und ihnen damit auch die Konturierung der eigenen musikbezogenen Identität zu ermöglichen, eine pluralistische Haltung zu fördern, dass auch musikspezifische Spannungsfeld zwischen Selbstbestimmung und Autorität sowie Gleichwertigkeit und Solidarität erfahrbar zu machen.
Aber was denken Schülerinnen über einen solchermaßen ausgerichteten Unterricht? Und wie würden Sie rückblickend den Musikunterricht ihrer Schulzeit gestaltet haben wollen? Wie antworten Sie auf die Frage: Welchen Musikunterricht hättet ihr gebraucht?

Der Vortrag präsentiert Ergebnisse von einem im Sommersemester 2023 stattfindenden Seminar, in dem Studierende zusammen mit Schüler:innen eines Abi-Musikkurses demokratisch Perspektiven und Ideen für einen Musikunterricht aus Schüler:innenperspektive entwickeln: Wie kann ein Musiklernen in der Schule gestaltet werden, dass Schüler:innen an ihren Interessen wahrnimmt und sie zu Mitgestalter:innen des Musikunterrichts macht? Welche Rolle sollten dabei unterschiedliche Musikpräferenzen spielen? Wie blicken Schüler:innen und Studierende dabei auf Inklusion, Heterogenität, Nachhaltigkeit und Teilhabegerechtigkeit? Ob und welche dieser Fragen im Mittelpunkt des Seminars und Vortrags stehen wird, ist nicht vorherzusagen, da das Seminar offen, prozessorientiert und agil gestaltet sein wird. Die Schwerpunktsetzung richtet sich nach den Interessen der Akteur:innen und folgt dabei der These:
Wenn sich Schüler:innen und Studierende in ihren Interessen wahrgenommen fühlen, und als Mitgestalter:innen ihre musikbezogenen Lern- und Bildungsprozesse erfahren, so können sie jetzt und zukünftig auch zu Mitgestalter:innen kultureller und gesellschaftliche Prozesse werden.
Folgerichtig werden sie auch diesen Vortrag mitgestalten.